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SSS gegen Normalplay... building a BR
Datum 15/03/2009 01:08  Autor Roman, pokerome  Hits 2689  Sprache Global
Der eiserne Weg von 0 auf 100. Zwei Strategien gegeneinander! Welche wird gewinnen, verfolgt die Geschichte...

Ich starte den Versuch: Lupenreines BR Management + SSS gegen Risikoreiches BRM und Normalplay.

Shortstack-Strategie: Full Tilt Poker BR: $22,62

Normalplay: Pokerstars BR:  $15,14

Vorgehensweise:

Bei Full Tilt ließ ich mir mein Startkapital von $15 von einem Kumpel per Moneytransfer überweisen. Ich spielte mich dann im niedrigsten Limit (NL2) auf die oben stehenden $22,62. Bis 30 Buy-Ins muss ich noch auf diesem Level verweilen, bis es mit erlaubt ist auf NL5 aufzusteigen. Ich spiele hier ganz normale SSS nach pokerstrategy.com und halte mich haar genau daran, egal welche Schwingungen meine BR erleidet.

Bei Pokerstars handelt es sich um einen Restbetrag, der immer wieder starken Schwankungen ausgesetzt war, da meine Spielweise ebenfalls starken Schwankungen unterliegt. Hier werde ich mein Spiel sehr viel variabler gestalten und auch mein BRM etwas offener betätigen. Ich werde euch gewisse Hände darstellen und euch versuchen klar zumachen wie ich vorgehe beim spielen und wo die Shortstack-Strategie an ihre Grenzen stößt, wo aber auch ihre Vorteile liegen.

Nun ja dann geht es los…

 

Session I (Samstag 14. März 2009):

Full Tilt:

Ich spiele an vier Tischen gleichzeitig und kaufe mich immer, wie es laut SSS vorgegeben istm mit 20 BigBlinds in das Spiel ein. Auf diesem Limit sind es $0.40. Das schöne an der SSS ist, dass man häufiger als sonst Opfer von Bad Beats wird. Denn man wird es eigentlich direkt jedes Mal, wenn man eine Hand die man spielt nicht gewinnt. Man spielt ja wirklich nur die Top 2% der Starthände und somit ist der EV (Expectet Value = Erwartungswert) schon einmal positiv. Man spricht auch von +EV.  Wenn man natürlich, was ja nicht zu selten vorkommt, mit einem großen Paar, wie Damen, gegen ein größeres Paar wie Könige anläuft hat man natürlich kein +EV und von daher ist das dann kein Bad Beat. Über kurz oder lang soll man mit dieser Strategie jedoch + machen und das macht ja auch Sinn. Es kann aber unter Umständen viel, viel, viel mehr Zeit in Anspruch nehmen, als das „normale“ Spiel. Das versuche ich mit diesem Test zu verdeutlichen. Die ganze Geschichte, wird dadurch erschwert, dass ich in dem niedrigsten Limit starte, wo man meine All-Ins auch einfach mal mit allenfalls marginalen Händen callt. Das bedeutet ich laufe regelmäßig mit meinen Königen gegen A3o oder 69s… Verliert man solche Hände, dann ist das ärgerlich, doch genau darauf baut ja die SSS auf und eigentlich wollen wir ja diese Situationen. Denn eigentlich sind wir ja mindestens mit 75% vorne. Das gute an der Sache ist, dass man recht schnell einen professionellen Umgang mit dieser Art von Rückschlägen erlernt, welcher im Poker unglaublich wichtig ist.

 

Pokerstars:

Hier spiele ich trotz meiner kleinen BR auf dem NL10er-Limit. Ich suche mir Tische die eine hohe Prozentzahl an Spielern/Flop haben und wenn’s geht gleichzeitig einen großen Potdurchschnitt aufweisen können. Das bedeutet, dass an den Tischen viele loose Spieler(spielen viele Hände) sitzen, die trotzdem bereit sind sehr viel Geld in die einzelnen Pots zu investieren. Wie Doyle Brunson in seinem Pokerbestseller „SuperSystem“ schreibt:

 

„Play loose in a tight game – play tight in a loose game.“

 

Ich setze mich also an den Tisch und warte auf meine Chance. Allerdings nicht so wie bei der SSS. Ich sehe es nicht ein Suited Connectors Pre-Flop wegzuschmeißen, wenn ich eine gute Position und durch Limper gute Pot-Odds habe. Genau das gleiche gilt für kleine Paare und eigentlich jede Hand, die einigermaßen spielbar ist. Es geht letzten Endes schon Pre-Flop bei mir nur um Pot-Odds. Angenommen ich halte die schlechteste Hand im Poker 72o. Ich sitze jedoch im Big Blind. Vor mir gibt es 4 Limper und der SB macht einen Minraise auf $.20. Laut SSS ist das ein klarer Fold. Aber schaut man sich die Pot-Odds an, dann ist sogar diese schlechteste Hand jetzt eine Überlegung wert. Denn es sind bereits $.50 im Pot(4x0.10 + meine 0.10) und ich muss um die Hand weiter spielen zu dürfen noch $0.10 bezahlen. Das ist ein Verhältnis von 5:1. Das sind also ca. 17%. Ich brauch 17% Gewinnchance bei meiner Hand damit dieser Call auf Dauer profitabel ist. Wenn ich gegen den Raiser Heads Up spiele habe ich ca. 35% Gewinnchance mit meiner Hand. Das reicht also. Es kann jedoch sein, dass noch einige von den Limpern callen. Das würde die Gewinnchance meiner Hand natürlich nach unten drücken. Jedoch würden sich dann auch die Pot-Odds für mich verbessern. Es ist also gut, wenn man sich vor dem Flop klar macht, ob es rentabel ist, wenn man sich diesen anguckt oder nicht. Das ist nicht so einfach und für Anfänger nicht zu empfehlen. Doch es macht auf Dauer das Spiel um einiges variabler. Dazu sei noch gesagt, dass es im Low- und Microlimitbereich noch keinen wirklich großen Sinn macht einfach jede Hand zu spielen, nur weil ein Call profitabel ist. Es ist einfach zu viel Crab in der Runde und zu viele schlechte Spieler, die einfach nicht sehen, wenn sie am Flop schlechte Chancen auf ihre Straight haben und trotzdem alles darauf setzen und dann noch gewinnen…

 

Nun schaun wir uns an, wie ich mich in meiner ersten Session geschlagen habe…

 

FullTilt:
BR_Start: $22,62

BR_Ende: $21,40

Profit: $-1,22

Heute gab es wieder eine Menge Bad Beats… Zum Beispiel der Klassiker, wo man mit einem Paar Asse gegen einen Flush verliert. Viele von diesen Beats hätte man sicher verhindern können wenn man „normal“ gespielt hätte, doch so ist die Regel der SSS und wir wollen uns daran halten. Somit ist das Sessionende heute leider negativ.

Graph:


Pokerstars:

BR_Start: $15,14

BR_Ende: $20,64

Profit: $5,50

Hier lief es um einiges besser. Hier eine wunderschöne Hand die symbloisch für den guten Verlauf des Abends steht UND vor allem, die schon einmal zeigt, wie starr die SSS ist und welch gute Spots einem da durch die Lappen gehen können.
PokerStars No-Limit Hold'em, $0.10 BB (9 handed) - Poker-Stars Converter Tool from FlopTurnRiver.com

Hero (SB) ($3.90)
BB ($10)
UTG ($15.30)
UTG+1 ($6.15)
MP1 ($12.20)
MP2 ($1.75)
MP3 ($4.25)
CO ($18.35)
Button ($2)

Preflop: Hero is SB with 4, 4
UTG calls $0.10, UTG+1 calls $0.10, 2 folds, MP3 calls $0.10, 2 folds, Hero calls $0.05, BB checks

Flop: ($0.50) J, 4, 9 (5 players)
Hero bets $0.50, 2 folds, UTG+1 calls $0.50, 1 fold

Turn: ($1.50) 7 (2 players)
Hero bets $1, UTG+1 calls $1

River: ($3.50) 9 (2 players)
Hero bets $2.30 (All-In), UTG+1 calls $2.30

Total pot: $8.10 | Rake: $0.35

Results:
Hero had 4, 4 (full house, fours over nines).
UTG+1 mucked K, J (two pair, Jacks and nines).
Outcome: Hero won $7.75

 


Graph:


An den Graphen ist aber auch jetzt schon wunderbar zu sehen, dass man mit der SSS an 4 Tischen um einiges mehr Hände spielt, als im Normalplay. Ich habe dennoch, wie oben schon geschildert, im Moment noch das Gefühl, dass man im Normalplay auf jeden Fall mehr Chancen zur Verlustverminderung und vor allem aber auch zur Gewinnmaxmierung hat. Dazu zusagen sei, dass man bei der SSS ja höchstens 7% aller Hände spielt. Ich hatte jetzt ca 320 ausgeteilte Hände. 7% wären also ca 22 Hände die ich insgesamt gespielt habe. In diesen 22 Händen habe ich also mal locker ein Minus von 61 Big Blinds bzw. 30,5 Big Bets hingelegt. Das ist also meine Billanz wenn man Nur auf einen guten Erwartungswert Pre-Flop setzt und den Rest das Glück entscheiden lässt. Nun, soweit so gut erstmal. Ich melde mich dann wieder, wenn es Neuigkeiten gibt.

Schönen Abend, gutes Blatt

Der Roman

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